Waltensburger Meistertage 2023

Wetterfest
 

«Das Mittelalter findet bei jedem Wetter statt.» Dieser Spruch passt gut auf die Waltensburger Meistertage vom 1. und 2. Oktober. Am Samstag eher kühl und immer wieder ein paar Regentropfen, am Sonntag sonnig und warm. Die Kinder liessen sich beim Spielen in keiner Weise vom Wetter beeindrucken. Voller Energie und mit grossem Einsatz waren sie dabei, wenn es darum ging, im Turnier möglichst viele Punkte zu ergattern. Am Samstag in der Regenjacke, am Sonntag im T-Shirt.

Auch die «Jagd» beim Schiessen mit Pfeil und Bogen, organisiert und durchgeführt vom Verein Pähistorische Jagdtechniken Graubünden,  und das Reiten auf den Eseln Jimmy und Girlie des Biohofs Demvitg übten an beiden Tagen gleichermassen ihre Anziehung auf die Kinder aus. Der Musik-Workshop der Mittelalter-Spiellüt hingegen konnte am Sonntag ebenfalls im Freien durchgeführt werden.

Ideal ergänzten sich die beiden Speile des Mittelalterlandes. Die Bilderwerkstatt war eher etwas für den Samstag, da sie indoor stattfand, die Entdeckungstour zur versteckten Burg eignet sich klar besser für trockene Tage, auch wenn der Wald bei regnerischem Wetter seine eigenen Reize hat.

Beim Fresko malen jedoch zeigte sich der Wetterunterschied der beiden Tage deutlich. Am Samstag trocknete der aufgetragene frische Verputz nur langsam, weswegen die anschliessende Malerei ungewollt stark verlief und an Kontur verlor. Ein Hinweis darauf, dass der Waltensburger Meister seine Fresken wohl nur im Sommer-Halbjahr realisiert hat.

Beim Fresko malen jedoch zeigte sich der Wetterunterschied der beiden Tage deutlich. Am Samstag trocknete der aufgetragene frische Verputz nur langsam, weswegen die anschliessende Malerei ungewollt stark verlief und an Kontur verlor. Ein Hinweis darauf, dass der Waltensburger Meister seine Fresken wohl nur im Sommer-Halbjahr realisiert hat.

Musik mit den Mittelalter Spiellüt

Musik im Mittelalter war Kirchenmusik, Minnesang der höfischen Kultur und Volksmusik. Die Mittelalter Spiellüt (Jeannine Frey-Gloor und Jonathan Frey) spielen Querbeet alle Gattungen auf noch mehr Instrumenten. An den Waltensburger Meistertagen hören wir sie am Samstagabend im Hotel Ucliva mit Tafelmusik zum Mittelalter-Diner, am Sonntagvormittag in der Begleitung des Gottesdienstes und tagsüber bei der Begleitmusik zum Apéro und in einem Kurzkonzert. Nebst ihren musikalischen Qualitäten bringen sie auch eine grosse Freude am Vermitteln mit. Was für Instrumente gespielt worden sind, welcher Art die vorgetragene Musik ist und woher sie stammt, erfahren Zuhörerin und Zuhörer in kompetenten Erläuterungen.

Neu bringen die Mittelalter Spiellüt dieses Jahr zwei Workshops mit, einen für Erwachsene (am Samstag von 13:30-14:30 Uhr und am Sonntag von 14-15 Uhr) und einen für Kinder und Familien (am Samstag von 15-16 Uhr). An diesen Workshpos wird der sogenannte Johannes-Hymnus mit Hilfe von Glocken aus dem Glockenspiel erarbeitet und gesungen. Jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin erhält hierzu eine eigene Glocke und lernt zudem, die Melodie auf der Hand zu zeigen, dies nach der sogenannten Guidonischen Hand. Mit der Methode der Guidonischen Hand können Erwachsene in ihrem Workshop anschliessend Musik zu ihrem Namen und Vornamen komponieren und singen.

Esel reiten

Hoch zu Ross waren im Mittelalter die Ritter unterwegs. Nicht mit einer bestimmten sozialen Schicht in Verbindung gebracht wurde der Esel. Er war Lasttier, ein Symbol für die Demut und – wegen mehrerer Bibelpassagen – häufig von Mitgliedern des Klerus genutztes Reittier. Legendär war auch die Dummheit des Esels, weswegen Hildegard von Bingen riet, Eselsfleisch nicht zu essen. In Geschichten und Bildern wurde der Esel jedoch auch benutzt, um die noch grössere Dummheit der Menschen anzuprangern.

Heute wird der Esel unter anderem zum Schutz der Schafe vor dem bösen Wolf eingesetzt. (Hätte das Rotkäppchens Grossmutter schon gewusst, wäre ihr einiges Übel erspart geblieben.) Und zum Reiten. Jimmy und Girlie vom Biohof Demvitg warten geduldig auf die jungen Besucherinnen und Besucher der Waltensburger Meistertage, die mit ihnen unter Führung von Janine und Paulin Pfister eine Runde drehen wollen. Esel reiten können Kinder im Curtgin Grond gegenüber dem Hotel Ucliva am Samstag, den 1. Oktober von 11 – 17 Uhr und am Sonntag, den 2. Oktober von 11 – 16 Uhr.

Die Entdeckung der Burg Kropfenstein

“So sitzt die Burg wie ein Nest einer Seeschwalbe hoch oben in der jähen Wand, vom Fels gutmütig in der hohlen Hand gehalten,» schreibt Erwin Pöschel zur Burg Kropfenstein, die etwas oberhalb des Meistertage-Areals liegt. Doch die Burg, eine der wenigen Balmburgen der Schweiz, ist in Fels und Wald gut versteckt. Sie zu finden, ist das Ziel der Erkundungstour «Die versteckte Burg» im Rahmen der Waltensburger Meistertage.

Ein Plan weist den Weg vom Ausgangspunkt durch den Wald zur Burg und wieder zurück. Unterwegs sind einige Aufgaben zu lösen, die Phantasie und Beobachtungsgeschick erfordern und dazu anregen, den Wald und die Umgebung genauer anzuschauen. Der Zugang zur Burg Kropfenstein selbst ist ein kleines Abenteuer. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir die Begleitung durch Erwachsene. Der Rundgang dauert etwa 90 Minuten.

Der Plan mit Hinweise und Aufgaben ist beim Infostand im Curtgin Grond gegenüber dem Hotel Ucliva und im Hotel Ucliva selbst erhältlich, und zwar am Samstag, den 1. Oktober von 11 – 17 Uhr und am Sonntag, den 2. Oktober von 11 – 16 Uhr. Die gelösten Aufgaben können an diesen Orten präsentiert werden. Alle Teilnehmenden erhalten ein kleines Geschenk.

«Die versteckte Burg» ist Teil des Mittelalterlandes. Dieses vernetzt spielerisch 10 Museen im Kanton Graubünden, die das Mittelalter als eines ihrer Themen haben. Weitere Informationen bietet www.mittelalterland.ch. "Die versteckte Burg" ist vom Frühling bis nde Oktober auch ausserhalbe der Waltensburger Meistertage zugänglich. Plan und Anleitung gibt es an der Réception im Hotel Ucliva (Öffnungszeiten beachten).

Bilderwerkstatt

Im Uclivetta richten wir für die Dauer der Waltensburger Meistertage eine Bilder-Werkstatt ein. Hier können die kleinen und grossen Besucherinnen und -besucher mit der Bilderwelt des Waltensburger Meisters experimentieren. Es gilt Rätsel zu lösen, aber auch Geschichten zu erfinden und eigene Bilder zu gestalten. Die verschiedene Aufgaben lassen sich mit etwas Kreativität und dem genauen Hinschauen auf die Bilder des Waltensburger Meisters lösen.

Bildvorlagen, Farbstifte, Wasserfarben und Bastelmaterial stehen zur Verfügung. Sie wollen dazu verführen, die Vielfalt im Ausdruck und die Lebendigkeit der erzählten Geschichten in den Fresken des Waltensburger Meisters zu entdecken. Die Vorlagen sind zwar Fotografien, doch die originalen Fresken des 14. Jahrhunderts können nicht weit weg vom Uclivetta in der Kirche von Waltensburg/Vuorz betrachtet werden.

Fresko malen

Malen ist ein kreativer Vorgang und damit individuell. Dennoch können wir alle malen wie der Waltensburger Meister, dann nämlich, wenn es um die Technik  geht, die Fresko-Technik. Sie ist für Wandmalereien bestens geeignet, da das Bild in den noch feuchten Verputz gemalt wird. Die aufgetragenen Farben binden mit dem Verputz ab, so dass sie mindestens 700 Jahre ihre Frische behalten, wie die Fresken in der Kirche von Waltensburg/Vuorz und an anderen Orten im Kanton Graubünden zeigen (beispielsweise Chur, Clugin, Dusch, Rhäzüns).

An den Waltensburger Meistertagen vom 1. und 2. Oktober können Interessierte jeden Alters diese Technik erlernen. Die Restauratorin Brigit Bütikofer, die unter anderem die Fresken des Waltensburger Meisters in der Kathedrale vob Chur restauriert hat, bereitet den Verputz vor. Dieser wird auf Hartfaserplatten aufgetragen, wo anschliessend das Bild entsteht. Jede/r Teilnehmende kann einen Bereich der Platte nach den eigenen Vorstellungen gestalten und arbeitet so an einem gemeinschaftlichen Bild ein Stück mit.

Al Fresco malen können Interessierte im Curtgin Grond in Waltensburg/Vuorz gegenüber dem Hotel Ucliva, und zwar am Samstag, den 1. Oktober von 11 – 17 Uhr und am Sonntag, den 2. Oktober von 11 – 16 Uhr. Vorkenntnisse braucht es keine. Von Vorteil sind Kleider, die schmutzig werden können und Gummihandschuhe.

Spielturnier

Zum Vergnügen der Kinder veranstaltet die Werkstatt Waltensburger Meister ein Spielturnier im Curtgin Grond von Waltensbur/Vuorz. Bei diesem Wettstreit im Freien gewinnen die Teilnehmenden (es dürfen selbstverständlich auch Jugendliche und Erwachsene mitmachen) mit Geschick und Glück Punkte bei einfachen Spielen, die bereits im Mittelalter aktuell waren, wie Büchsen werfen, nach Zahlen werfen oder Himmel und Hölle. Die 10 Kinder mit den höchsten Punktzahlen erhalten einen Preis.

Im Curtgin Grond des Biohofs Seeli wird am Samstag, den 1. Oktober von 11 – 17 Uhr und am Sonntag, den 2. Oktober von 11 – 16 Uhr gespielt. Unsere Spielebetreuerinnen und -betreuer zeigen, wie es geht, und notieren die erzielten Punkte. Wer mitspielen will, meldet sich bei der Kasse/dem Infostand auf dem Platz.

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